Mittlerweile sind wir schon 19 Tage unterwegs. 14 davon in Neuseeland.
Wir haben schon so viel erlebt, dass es mir vorkommt, als wären wir schon viel länger hier.
Im ersten Post von Neuseeland habe ich euch zuletzt über Hobbiton erzählt.
Wir waren im Anschluss dann zwei Nächte auf einem Campingplatz in Rotorua. Rotorua liegt inmitten der Nordinsel und ist bekannt für ihre geothermische Aktivität. Schon am Stadtrand bemerkt man den typischen Schwefelgeruch und aus den Kanaldeckeln steigt Dampf auf – das schaut etwas befremdlich aus.
In Rotorua ist auch der Pohutu Geysir, der bis zu 20 Mal am Tag heiße Dämpfe in die Höhe schießt. Diesen haben wir uns „von oben“ angesehen, da wir eine Wanderung im Redwood Forest gemacht haben und dieser, an einem sehr schönen Aussichtspunkt in Richtung dieses Geysirs führt.
Bevor wir die Wanderung starteten, machten wir noch den Redwoods Treewalk. Hier spaziert man hoch über dem Waldboden in den imposanten Redwood Trees, so kann man den Wald noch mal in einer ganz anderen Perspektive sehen.
Danach wanderten wir den Pohaturoa Track – der Track war mit 2 Stunden beschrieben und aufgrund unserer tollen sportlichen Kondition, haben wir ihn um 15 Minuten unterboten 🙂
Nach 2 Tagen an einem Ort ging es für uns am Montag morgen weiter zum Lake Taupo. Es ist der größte See in Neuseeland.
Er hat cirka die Größe von Singapur.
Die Stadt Taupo am Seeufer war unser Ausgangspunkt für eine wunderschöne 2-stündige Segeltour zu den Maori Carvings. Diese Felsenkunst stammt von einem Maori, der kostenlos dieses Kunstwerk für Taupo machte, und man kann dies auch ausschließlich mit dem Boot erreichen. Das alles und noch viel mehr, hat uns unsere Skipperin erzählt – in einem richtig schnellem neuseeländisch – ich bin nicht sicher, ob ich da alles richtig verstanden habe 🙂
Am Nachmittag waren wir dann in Napier angelangt, leider hat uns da dann der Regen erwischt und wir konnten nicht viel von dieser, angeblich sehr schönen Art deco Stadt sehen. Auch der Campingplatz, den wir für diese Nacht gebucht hatten, war nicht der Schönste und so nutzen wir das regnerische Wetter aus, um „Haushalt“ zu machen. 🙂 Wir brachten unseren Camper auf Vordermann, wuschen unsere Wäsche und am nächsten Morgen sind wir dem Regen, Richtung Wellington entflohen!
Am Weg nach Wellington sind wir an wunderschönen Stränden vorbeigefahren, an einem haben wir Halt und einen kleinen Spaziergang gemacht. Diese Weite hier ist wirklich unbeschreiblich, kilometerweite Strände und keine Menschenseele zu sehen.
Schön langsam stieg meine Aufregung, da die Fährfahrt nach Picton immer näher kam. Der, der mich kennt weiß, dass ich nicht unbedingt zu den begnadeten „Bootfahrern“ gehöre und sobald ich am offenen Meer, mit ein bisschen Wellengang bin, kann es leicht sein, dass ich mich ganz rasch unwohl fühle.
Naja und leider habe ich im Vorfeld doch schon einiges über Neuseeland recherchiert und somit auch herausgefunden, dass diese Fährfahrt ganz schön rau sein kann.
Für 15.1.2020 um 17 Uhr war unser Ticket ausgestellt und die Fährgesellschaft hat am Vormittag ein E-Mail geschickt, um unsere Abfahrt zu bestätigen und um uns mitzuteilen, dass wir mit einer ruhigen See zu rechnen hätten. GOTT SEI DANK!! …war ich froh!! So konnten wir die Zeit bis zum Check-in in Wellington genießen.
Wellington ist eine sehr schöne Stadt. Wir sind mit der berühmten „Wellington Cable Car“ gefahren und hatten von der Endstation einen wunderbaren Ausblick über die Stadt. Der Weg in den Stadtkern führte uns dann durch den botanischen Garten. In der Innenstadt von Wellington befinden sich jede Menge kleine Shops und Cafes. Martin war in Shoppinglaune und hat einiges für sich gefunden. Ich war, trotz des Mails vom Kapitän, zu aufgeregt, um auch etwas einzukaufen.
Ja und dann war es soweit… das Boarding der Fähre begann und wir wurden in das Innere gelotst. Das lief alles sehr reibungslos ab. Wir parkten unseren Campervan auf Deck 5 und wurden von dort auf das Passagierdeck 7 geschickt. Dort ergatterten wir einen tollen Platz direkt am Fenster, in erster Reihe und somit konnte die Fahrt beginnen. Über die Cook Strait in die Marlborough Sounds, ein absolutes Erlebnis – eine atemberaubende Landschaft und so gut wie kein Wellengang!
Meine Güte war ich dankbar.
Auf diese Fähre, mit dem Namen Kaiarahi, passten nicht nur jede Menge Camper, Caravans und PKW`s. Es waren auch LKW`s mit Schafen und Kühen an Bord. Den Geruch auf Deck 5 kann man sich ungefähr vorstellen, oder?!
Fazit zur Fährfahrt: Wenn jede Fährfahrt so ist, dann fahr ich gerne! 🙂
Dem Abenteuer Südinsel stand nichts mehr im Weg!
Wir fanden einen kleinen DOC Campingplatz. DOC bedeutet hier in Neuseeland, Department of Conservation. Dieses Department stellt Campingplätze in vielen Naturschutzgebieten, bzw. an den schönsten Flecken in Neuseeland, zur Verfügung. Diese Plätze sind meist sehr einfach ausgestattet, mit einem WC und eventuell einer kalten Dusche – das kommt für uns nicht jeden Tag in Frage :-), dafür kosten sie auch nur 8NZ$ pro Person.
Am nächsten Morgen erkundeten wir das Städtchen Blenheim. Blenheim ist für seine vielen Weingüter bekannt, wir fuhren an den Weingärten vorbei in Richtung Lake Rotoiti. Ein wunderschöner Bergsee an dem auch der längste Fluss Neuseelands, der Buller River, entspringt. Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel spazierten wir den See entlang und genossen die gute Luft. Am Heimweg blieben wir noch bei einem Weingut stehen und erstanden eine Flasche Rosé, der immer noch im Kühlschrank steht. Aber wenn man schon mal hier ist, muss man auch eine Flasche neuseeländischen Wein kaufen 🙂
Unser Schlafplatz an diesem Abend war einer der schönsten der bisherigen Reise. Es war wieder ein DOC (wieder mal eine kalte Dusche) direkt am Marfells Beach…vom „Bett“ aus das Meer und den Sonnenaufgang sehen – einfach Hammer!!
Wir nähern uns schon unserem bisherigen Highlight hier in Neuseeland.
Am 17.1.2020 machten wir uns auf nach Kaikoura.
Wir fuhren eine wunderschöne Küstenstraße – am Parkplatz Oahau, direkt neben der Straße, blieben wir stehen und sahen das erste Mal in unserem Leben eine Robbenkolonie in freier Wildbahn. Es war echt super! Es waren viele Robbenbabies bzw. -kinder dabei und denen zuzusehen wie sie auf den Steinen und im Meer herumtollten war wirklich witzig.
In der Nacht von 17. auf 18. 1. haben wir beide nicht sehr viel geschlafen, da wir um 5:20 Uhr einen Termin hatten. Wir fuhren zum „Delfinschwimmen„. Wir mussten schon im Vorfeld einige Dinge ausfüllen und jede Menge Angaben zu unserer Person machen (Krankheiten, Seekrank?!, Notfallkontakt usw…) Nur wenn alles unterschrieben ist, dann kann`s losgehen.
Auch hier hatte ich mehrere Bedenken. Wiedermal das Bootfahren, der Wellengang, das 15 Grad kalte Wasser….
Alle diese Bedenken über Bord geworfen und nach einem 15minütigen Sicherheitsvideo und einem Briefing, wie wir uns den Delfinen gegenüber verhalten sollten, ging`s dann tatsächlich los. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass da tatsächlich so viele Tiere im Wasser sind, mit denen man echt schwimmen kann. Aber es war wirklich so. Nach ca. 35 Minuten Bootsfahrt stoppte der Kapitän und rund um unser Boot tummelten sich jede Menge Delfine.
…und schon ertönte das Horn, als Signal: „Alle rein ins Wasser!“
…ein Sprung und ich war drinnen, kein Gedanke mehr daran, ob es vielleicht zu kalt ist oder ich mich mit so vielen Tieren rund um mich nicht wohl fühle.
Es war einfach nur mehr faszinierend und atemberaubend!!
Durch den 5mm dicken Neoprenanzug war die Temperatur gut auszuhalten. Die Delfine drehten sich gemeinsam mit mir im Kreis und schwammen unter mir, ich hatte das Gefühl, als hätten sie Freude daran mit mir zu spielen.
Es war so eine unglaubliche Erfahrung. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus.
Es waren so viele und sie kamen freiwillig auf die Menschen zu und manchmal sah es so aus, als würde es ihnen Spaß machen, uns ihre Kunststücke zu zeigen.
Leider kann man das so nicht auf Bildern festhalten, aber in meinem Kopf und vor allem in meinem Herz ist es gespeichert!
Katja
…denn das Leben ist zu kurz für später!
Toll geschrieben…
Sooo ein schönes Land, ich glaube das möchte ich mir auch einmal ansehen… und Singapur-Beitrag hat mich auch neugierig gemacht!
Robben in freier Wildbahn habe ich auf Jütland gesehen und war auch schwer beeindruckt!
Es muss toll sein mit sooo vielen Delphinen zu schwimmen!
Bin schon auf den nächsten Beitrag gespannt…
gute Reise, Bericht, und passt auf euch
Lieben Gruß Trine
Hallo und Danke für den hilfreichen Beitrag! Sehr cooler Tipp.