Die Anreise nach Vietnam
Wie im letzten Blogbeitrag berichtet, war unsere Anreise ja anders als erwartet, nicht aus Hongkong sondern aus Singapur. Nach einem 3-stündigen Flug sind wir in der Hauptstadt Vietnams, in Hanoi, gelandet. Wir fuhren mit einem Grab-Taxi zu unserer gebuchten Unterkunft. Der Fahrer war etwas dreist und hat gleich um 35.000 VDN (vietnamesische Dong) mehr verlangt, als uns in der Grab-App angezeigt wurde. Aber naja, wir haben`s dann, des Friedens willen, bezahlt. Es sind nur ungefähr 1,30 Euro, eigentlich nicht der Rede wert, aber es war trotzdem eine unangenehme Situation.
Unser Hotel, das „La Storia“, lag direkt im Old Quarter von Hanoi und ich habe es auf Empfehlung des Blogs von Carina gebucht. Wir wurden sehr freundlich empfangen und auch das Zimmer war sehr schön. An der Rezeption versorgte man uns sofort mit jeder Menge Info über Ausflüge, die man in und rundum Hanoi machen kann.
Unsere Ausflüge in und rundum Hanoi
Wir starteten am zweiten Tag morgens mit einer Stadtführung. Zwei junge, vietnamesische Studenten führten uns kostenlos durch einen kleinen Teil Hanois. Die Studenten versuchen so ihr englisch zu verbessern und bekommen, für das Herumführen in der Stadt, Trinkgeld. Der erste Eindruck von Vietnams Hauptstadt war laut und verrückt. Wir hatten einen regelrechten Kulturschock, nachdem wir aus dem geordneten und sehr sauberen Singapur kamen. Die Motorroller kamen aus jeder Richtung und es waren so unglaublich viele. Gehsteige gab es so gut wie keine und wenn, dann waren sie nicht zu begehen, sondern es stand dort eine Suppenküche oder er wurde als Parkplatz für die Mopeds genutzt. Eine gefährliche Sache durch Hanoi zu spazieren. Die Studentin zeigte uns, wie man trotzdem halbwegs „sicher“ die Straße überqueren konnte 🙂
Am nächsten Tag machten wir einen Ausflug nach Ninh Binh, besser gesagt nach Tam Coc, das ist eine sehr schöne Flusslandschaft in der Provinz Ninh Binh. Wir fuhren mit einem Ruderboot, wo die Vietnamesen mit den Beinen rudern, den Fluss entlang und an den Reisfeldern und Kalksteinformationen vorbei.
Diese Landschaft wird auch die trockene Halong Bucht genannt. Wir fuhren mit dem Boot auch durch einige Höhlen, wir genossen die Natur sehr – kein Hupen und Wirbel der Großstadt war zu hören 🙂
Im Anschluss an die Bootsfahrt fuhren wir zur Mua Cave, die Höhle ist eigentlich nichts besonderes gewesen, dafür war der Aufstieg zum Hang Mua ein absolutes Erlebnis.
Es ging bei cirka 30°C (und Gott sei Dank bewölkt) die 500 Stufen den Berg hoch. Die Stufen waren dermaßen uneben und hoch, dass eine Stufe eigentlich für zwei gelten müsste 🙂 (laut Martin)
Oben angekommen wurden wir jedoch mit einem tollen Panorama über die trockene Halong Bucht entschädigt. Der Schweiß hat sich gelohnt.
Den dritten Tag in Vietnam verbrachten wir mit einem Ausflug in die Halong Bucht. Die Halong Bucht zählt zu den UNESCO Weltnaturerben. Wir buchten den Ausflug mit Übernachtung auf einem Schiff. Es war unsere erste „Kreuzfahrt“ und wirklich beeindruckend. Leider spielte diesmal das Wetter nicht ganz mit. Es war die ganze Zeit bewölkt und eigentlich auch recht kühl und trotzdem waren es zwei wunderschöne Tage, die wir auf dem Schiff verbrachten. Wir hatten eine Balkonkabine mit einem riesigem Fenster und wurden am Abend mit einem mehrgängigen Menü verwöhnt.
Die Weiterreise nach Hoi An
Wir flogen von Hanoi nach Da Nang und von dort ging es mit dem Taxi nach Hoi An, besser gesagt etwas außerhalb von Hoi An. Wir haben auf Empfehlung des Reiseblogs „loveandcompass“ von Sara und Marco das Lama Homestay gebucht und waren auch mit dieser Unterkunft vollauf zufrieden. Das Zimmer war sehr groß und hatte zwei Balkone mit Blick auf die Reisfelder. In unserer Unterkunft gab es auch Fahrräder zu verleihen und das haben wir natürlich sehr gerne genutzt, um so die Gegend zu erkunden.
Mit den Fahrrädern durch die Reisfelder – das hat grossen Spaß gemacht.
Das Städtchen Hoi An ist wunderschön. Es ist mit Unmengen an Lampions geschmückt, deswegen wird sie auch die Lampionsstadt genannt. Ich habe von einigen gehört, bzw. auch gelesen, dass die Stadt sehr überlaufen sein soll – davon haben wir nichts bemerkt. Es gibt viele nette Cafes und Restaurants in den kleinen Gassen und auch am Fluss, wo man in Ruhe einen typisch vietnamesischen Kaffee genießen kann.
In der Nähe Hoi Ans gibt es auch Strände. Wir haben einen besucht und fanden es dort aber nicht so besonders schön. Das Meer war sehr unruhig, mit hohen Wellen und es wehte auch die rote Fahne.
An unserem letzten Tag in Hoi An buchten wir einen etwas außergewöhnlichen Kochkurs in Tra Que Herb Village. Tra Que Herb Village ist ein wunderschöner Ort. Die Bauern bekommen dort Land zur Verfügung gestellt und müssen es biologisch bewirtschaften. Gleich zu Beginn bekamen wir typisches bäuerliches Gewand. Ein braunes Hemd und den typischen vietnamesischen Hut, der vor der starken Sonneneinstrahlung schützen soll.
Danach führten uns ein Guide und ein Bauer durch das Gelände und zeigten uns, wie das Obst, Gemüse und die vielen Kräuter angebaut und bewässert werden. Danach bekamen wir eine Kochschürze und mit dem zuvor geerntetem Gemüse, ging es dann ans Kochen. Es machte uns Riesenspass und es war ein tolles Erlebnis. Das zubereitete Essen haben wir dann verspeist – es war wirklich köstlich. Das vietnamesische Essen schmeckt mir generell sehr gut, aber dazu später noch mehr.
Die Weiterreise nach Ho Chi Minh City oder Saigon
Der letzte Teil unseres Vietnam-Aufenthaltes waren drei Nächte in der Millionenstadt Saigon. Saigon wirkt für uns deutlich westlicher als Hanoi, aber auch hier ist der Verkehr unglaublich. Eine rote Ampel bedeutet hier nicht unbedingt auch stehen bleiben. So ist es jedes mal eine Herausforderung die Straßen zu überqueren. Es wird gehupt, es quietschen Reifen, aber wir haben noch keinen einzigen Unfall gesehen – keine Ahnung wie das möglich ist!
Dadurch wir die Wettervorhersage von Saigon schon in Hoi An gelesen hatten und wir mit 36°C rechnen mussten, haben wir uns ein schönes Hotel mit Pool gebucht. Auch dieses Hotel haben wir auf Empfehlung eines Reiseblogs ausgesucht. Diesmal haben uns dabei „homeiswhereyourbagis“ sozusagen weitergeholfen. Nachdem das die letzten Male schon so toll funktioniert hat, haben wir auch diesmal darauf vertraut und wir wurden nicht enttäuscht. Das Silverland Yen Hotel liegt sehr zentral und hat jede Menge Annehmlichkeiten, die wir genießen.
Wir sind 2 Tage durch Saigon spaziert und haben dabei die Stadt auf uns wirken lassen.
zu Bankomaten umfunktionierte Telefonzellen das Postgebäude
Mein Highlight in Vietnam – das Essen!
Dadurch Vietnam ein, geografisch gesehen, sehr „langes“ Land ist, mit verschiedenen Klimazonen hat auch das Essen bzw. die Küche regionale Eigenheiten. So isst man im Norden, dem kühleren Teil Vietnams, eher heiße Suppen. Man nennt sie Pho es gibt sie mit Huhn oder Rind, Reisnudeln, Chilis und Frühlingszwiebel. Ebenso prägen frittierte Speisen die Köche Nordvietnams.
„Bun Cha“ ist auch sehr berühmt, seit es der ehemalige Präsident Barack Obama bei seinem Besuch in Hanoi gegessen hat. Suppe mit Salat, Gewürzen, gebratenem Schweinfleisch und gebratenen „Fleischlaibchen“.
Ganz typisch für Hoi An ist die Suppe „Cao Lau“. Das ist eine Nudelsuppe (mit speziellen Nudeln) mit Schweinefleisch, knusprigem Reispapier, Röstzwiebeln und Minze – wirklich köstlich!! Ebenso gibt es Salat aus Bananenblütenblätter, den wir auch in unserem Kochkurs zubereitet haben – zum Niederknien!!
Im Süden von Vietnam ähnelt die Küche dann schon ein bisschen der Thailands. Es wird kurz angebraten und gegrillt und etwas schärfer gewürzt.
Typisch sind auch die Frühlingsrollen. Es gibt sie vegetarisch oder mit Fleisch und man kann zwischen frischen oder frittierten Rollen wählen. Ich mag die frischen Reispapierrollen mit Erdnußdip am allerliebsten!
Die Vietnamesen trinken wahnsinnig gerne Kaffee. Es gibt viele verschiedene Röstungen und auch Kaffeezubereitungsarten.
Eine ganz besondere und aussergewöhnliche Art Kaffee zu trinken ist der „Egg Coffee“ – er besteht aus frisch aufgeschlagenem Eigelb, Kondensmilch, Zucker und natürlich Kaffee. Ich fand ihn besonders gut und hab ihn auch mehrmals getrunken!
Egg Coffee Pho mit Rind und mit Huhn vietnamesische Pancakes aus Reispapier Bun Cha – Suppe mit gebratenem Schweinefleisch
Das Fazit zu Vietnam:
Alle unsere Hotels waren super-schön. Die Angestellten in den Hotels waren durchwegs sehr freundlich und hilfsbereit. Die Landschaft außerhalb der Städte hat uns sehr gut gefallen. Die Städte an sich waren sehr laut und auch schmutzig. Der Verkehr, naja, so etwas hab ich bis jetzt noch nicht gesehen. Ich dachte schon Bangkok wäre verrückt 🙂
Leider hat uns Vietnam trotz allem nicht für sich gewinnen können. Die Menschen außerhalb des Hotels waren sehr reserviert und zurückhaltend. Wir wurden vom Hotel aus oft darauf hingewiesen, auf unsere Wertsachen immer extra gut Acht zu geben, da sehr viele Betrüger unterwegs wären. Das hat mir dann doch immer wieder Kopfzerbrechen bereitet. Wir passen immer gut auf unsere Sachen auf und vertrauen auch darauf, dass alles passt.
Wenn man aber so oft drauf hingewiesen wird – wird schon auch was Wahres dran sein.
Es waren zwei schöne Wochen, aber es wird für uns wahrscheinlich keine Wiederholung geben.
Wir freuen uns jetzt auf den letzten Teil unserer Reise – Thailand wir kommen!!
Katja
…denn das Leben ist zu kurz für später!
Hallo Katja, es liest sich so schön und das Kopfkino und ich sind dabei!
Weckt die Reiselust!!! Genießt eure Zeit und passt auf euch auf. LG Manuela
Herzlichen Dank für diesen Lesergenuß. Da bekomme ich richtig Appetit! Fahre gerade ca. 15 Beisserln in unser Labor und wurde dank euch richtig toll unterhalten. Mein breites Grinsen in der Ubahn verrät wie toll ich mich mit euren schreiben und den schönen Bildern amüsiere. Herzlichen Dank und weiterhin alles liebe. Ach was ich noch sagen wollte: der Martin ist sicher nur wegen dem Bild mit dem Fahrrad soweit hinten od ggggg viel Spaß und liebste Grüße Freddy
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