Achtung: Die Wörter wie atemberaubend, beeindruckend, genial oder unfassbar könnten sich in diesem Beitrag mehrfach wiederholen 🙂
Wir landeten am 6.1.2020 um 9:30 Uhr nach einem 9 Stunden und 15 Minuten Flug in Neuseeland. Wieder mal war uns öffentlich fahren zu mühsam und wir checkten uns einen Uber, der uns zu unserer gebuchten Unterkunft bringen sollte. Wir hatten uns eine Nacht in einem Boutiquehotel gebucht (das klingt deutlich schöner als es in Wirklichkeit war 🙂 ), um uns von der Zeitverschiebung und dem langen Flug etwas zu erholen. Nachmittags machten wir dann noch einen Spaziergang in Auckland City. Wir schlenderten bei frühlingshaftem Wetter und viel Wind am Hafen entlang und genossen unsere ersten Stunden in Neuseeland. Schon da bemerkten wir, dass die Menschen hier sehr gechillt, richtig freundlich und hilfsbereit sind.
Am nächsten Tag wurde es dann spannend. Wir bekamen unseren Campervan von Eurocampers. Gebucht haben wir über Camperoase, diese standen uns bei allen Fragen zur Seite und die Buchung und Abwicklung hat problemlos funktioniert. Das Modell Toyota Hiace Euro Sky. Wir haben einen „selfcontained“ Camper gebucht, das bedeutet, dass wir überall mit unserem Auto stehen bleiben dürften, da wir eine „Porta Potti“ Toilette an Bord haben. Bei uns bleibt diese aber sicher verstaut und unbenutzt 🙂 Es wurden uns von einer sehr netten Dame alle möglichen Instruktionen gegeben und dann ging`s auch schon los.
Wir starteten Richtung Norden und unser erstes Ziel war ein TOP 10 Holidaypark in den Kauriwäldern. Wir fuhren vielleicht 1 Stunde mit dem Auto und auf einmal machte es einen Riesenknall und wir hatten einen ordentlichen Steinschlag in der Windschutzscheibe – na das fing ja schon gut an… noch dazu kam, dass ich völlig verkrampft in diesem Van saß, da mir die linke Seite ständig zu nahe kam. Das wurde im Laufe der Fahrt bzw. der Tage besser. Der Steinschlag war Gott sei Dank nicht im Sichtfeld der Windschutzscheibe und verbreitet sich auch nicht, so konnten wir bedenkenlos weiterfahren.
Wir erreichten dann den Campingplatz an dem wir unsere allererste Nacht in unserem Auto verbringen sollten. Es war ein ganz besonderes Erlebnis. Wir kochten in der Gemeinschaftsküche die obligatorischen „Camper-Spaghetti“ und genossen unsere erste Mahlzeit als „echte Camper“ – richtig witzig!
Am nächsten Morgen ging es nach einem selbstgemachten Frühstück mit Toast, Butter, Käse, Salami und Paprika weiter in den Trounson Kauri Park – dort machten wir einen Spaziergang durch einen Kauri Wald – unglaublich wie groß diese Bäume sind. Anschließend fuhren wir weiter in den Waipoua Forest, dort soll angeblich der älteste Baum Neuseelands stehen „Tane Mahuta“, ein Kauri Baum mit einem Stammumfang von rund 14 m – sehr beeindruckend!! Die Neuseeländer sind sehr bedacht auf ihre Kauri-Wälder, deshalb gibt’s beim Eingang in den Wald eine Schuhputz- und Desinfektionsstation.
Da wir so traumhaftes Wetter hatten, entschieden wir noch am selben Nachmittag an den nördlichsten Punkt Neuseelands, nach „Cape Reinga“, zu fahren. Es war strahlend blauer Himmel, die Aussicht auf den Leuchtturm und das Zusammentreffen der tasmanischen See mit dem Pazifik, war einfach nur atemberaubend.
An diesem Punkt waren wir ca. 18.000 km von Wien entfernt – unvorstellbar!
Atemberaubend triffts auch, wenn ich von unserem Campground in dieser Nacht erzähle. Wir hatten über die App Campermate einen kleinen Campingplatz am berühmten 90miles Beach direkt in den Dünen gefunden, diese wird von einer sehr freundlichen deutschen Auswandererin geführt. Der Weg dorthin war zwar etwas beschwerlich, es war als „dirty road“ beschrieben und das hat`s auch ganz gut getroffen, cirka 8 km Schotterpiste mit einem Camper ist nicht ganz so lustig, wenn`s alles durch die Gegend wirbelt und alles „scheppert“.
Aber es hat sich mehr als ausgezahlt!
…so eine wunderschöne Aussicht und so viel Ruhe!! In der Nacht gab es dort fast kein Umgebungslicht, dass man sogar die Milchstraße sehen konnte. Wir haben in kurzer Zeit auch 4 Sternschnuppen gesehen.
Nach einem Frühstück mit genialem Ausblick ging die Fahrt weiter nach Paihia. Paihia liegt an der Ostküste im Norden Neuseeland in der Bay of Islands. Dort buchten wir eine Bootstour zum „Hole in the Rock“. Auf der Bootsfahrt haben wir sogar ein paar Delfine gesehen, sie auf ein Foto zu bringen war leider denkbar schwierig. Die Bootsfahrt hat ungefähr 3 Stunden gedauert und war traumhaft schön.
Da wir noch ein paar Kilometer machen wollten, fuhren wir noch weiter bis Whangarei, dort suchten wir uns dann einen Platz zum Schlafen. Am Weg nach Whangarei machten wir noch einen kleinen Abstecher nach Kawakawa, dort hat Friedensreich Hundertwasser eine Toilette gebaut – die Österreicher sind überall auf der Welt 🙂
Zu den Whangarei Falls spazierten wir dann am nächsten Morgen.
Diese Natur hier in Neuseeland ist manchmal wirklich unglaublich. Zuerst satte, grüne Wiesen mit Unmengen an Rindern. (Wir haben bis jetzt deutlich mehr Rinder als Schafe gesehen.) Dann wieder Berge und Wälder mit Riesenbäumen oder wunderschöne Strände mit feinstem, weissen Sand – hier gibt’s einfach alles.
Wir sind schon nach wenigen Tagen völlig begeistert!
…und wir erleben jeden Tag soviel, dass wir das Gefühl haben, schon viel länger hier zu sein.
An unserem 5. Tag auf der Nordinsel hatten wir eine längere Fahrt bis zur Coromandel Halbinsel geplant. Wir fuhren nochmal an Auckland vorbei und genossen die Skyline mit dem Skytower. Martin fährt mittlerweile völlig souverän auf der linken Straßenseite, und weder Kreisverkehr noch Blinken machen ihm Probleme. Ich navigiere und versuche ein guter Beifahrer zu sein 😉
Der Weg zur Coromandel Halbinsel führt viele Serpetinen rauf und wieder runter – das macht es schwieriger ein guter Beifahrer zu sein.
Am späten Nachmittag besuchten wir dann den „Hot Water Beach“ – dort kann man sich Schaufeln ausleihen und am Strand Löcher graben, aus denen dann das heiße/warme Wasser rausblubbert – die Leute legen sich dann in diese „Schlammlöcher“. Das wär ja nix für mich – ich hab nur zugeschaut.
Am 11.1. frühmorgens starteten wir eine kleine Wanderung zur „Cathedral Cove“, eine wunderschöne Steinformation am Strand der Coromandel Halbinsel. Der Sand wieder sehr fein, aber das Meerwasser unglaublich kalt – also mit Baden wird das für mich sicher nichts in Neuseeland.
Weiter gings….auf in Richtung Hobbiton – ich muss ja zu meiner Schande gestehen – ich habe keinen einzigen Film gesehen. Nein, stimmt nicht ganz. Am Flug von Singapur nach Auckland habe ich mir 1/3 des ersten Hobbit Films angeschaut. Martin wollte aber gerne diese Tour machen und so fuhren wir nach Hobbiton.
Auch wenn man kein Fan der Filme ist, ist dieses Hobbiton echt absolut sehenswert, diese Tour hat uns unglaublichen Spaß gemacht. Die kleinen Häuser, alles so detailgetreu, der Apple Cider und das Ginger Beer im Pub – es war echt cool und jetzt freu ich mich echt schon darauf die Filme anzusehen.
Jetzt sitzen wir gerade in unserem Camper in Rotorua und überlegen, was wir uns morgen alles anschauen werden. Wir werden auf alle Fälle morgen mal einen ruhigeren Tag einlegen. Wir können diese vielen Eindrücke kaum verarbeiten und wir können uns kaum merken, was wir schon alles gesehen haben.
Bis bald
Katja
…denn das Leben ist zu kurz für später!
Das sieht alles großartig aus!!! Beneide euch unglaublich!!!
Danke! Es ist wirklich traumhaft schön hier! LG Katja
So interessant mitzulesen – und die Bilder ….. da bekommt man absolutes Fernweh. Genießt eure tolle Auszeit.
Es freut mich, wenn du Spaß dran hast, mitzulesen. Danke dir und liebe Grüsse, Katja!
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